Die südlichste Grenze zwischen Vientnam und Kambodscha ist für Touristen noch nicht lange geöffnet. Die einzige Möglichkeit: Man bucht sich 2 Motorräder mit Fahrer und lässt sich von Ha Tien aus die 7km bis zur Grenze bringen. Dort regelt man alle Formalitäten – Ausreise Vietnam, Einreise Kambodscha – und schwingt sich auf der anderen Seite wieder auf 2 Motorräder um die kanpp 40km bis zur kleinen Küstenstadt Kep zu bewältigen. Da die Straßen auf kambodschanischer Seite in sehr schlechtem Zustand sind, fahren hier keine Autos. So ein Transport mit großem Rucksack und Daypack wird dann schnell zum Abenteuer. Die Strecke allerdings entschädigte für den mangelnden Komfort.
Es ging über eine Staubstraße vorbei an purer Ursprünglichkeit. Hier ist die Zeit seit mehreren Jahrzehnten stehen geblieben. Als wir dann wegen eines plötzlich einsetzenden monsunartigen Regens halt machen mussten, wurde dieser Eindruck noch einmal bestätigt. Für eine halbe Stunde hatten wir unter einem der üblichen einfachen Stelzenhäuser Schutz vor den Regenmassen gesucht – zusammen mit etlichen Khmer. Vor allem die Jugendlichen sahen uns an, als kämen wir vom Mond. Wir waren vielleicht auch die ersten der wenigen hier durchkommenden Touristen, die auch einen Zwischenstopp eingelegt haben.
Als es weiterging, war aus der Staub- eine Schlammstraße geworden und so wie man sich eine Motorradfahrt auf einer solchen Straße vorstellt, sahen wir dann in Kep auch aus. Von dort aus nahmen wir noch am späten Nachmittag bei erneutem Regen das Boot nach Rabitt Island und buchten uns im tristen Wetter in ein nettes, ruhiges und kleines Bungalow ein. Die dann folgenden Tage entschädigten für alle Mühen der Anreise.
Es gibt einen ca. 800m langen Hauptstrand auf der Insel. Dort haben 5 Familien kleine Bungalow-Anlagen auf den Strand gebaut und die Anzahl der Touristen auf der Insel bleibt mehr als übersichtlich.
Am Tag unserer Anreise fiel in unserer Bungalowanlage eine Schlange von einer Palme auf den Strand. Das ist natürlich ein Glückstag für alle Asiaten, die ja beim Verspeisen von Lebewesen lediglich bei Ihrer Verwandtschaft halt machen würden. So wurde diese Schlange dann auch direkt eingesammelt, ihres Lebens beraubt und typisch asiatisch zubereitet. Das bedeutet: Die Schlange wird so wie sie ist zerhackt und gekocht – inkl. aller Knochen und Eingeweide. Das wäre ja grundsätzlich kein Problem und allein deren Sache, wenn Alke und ich nicht just an diesem Abend von der Familie zum Essen eingeladen worden wären. Wir probierten dankbar die knochige und völlig „chilli-verschärfte“ Schlange. Nein, das kann man wirklich nicht essen!
Wir genossen die Tage, machten Urlaub vom Urlaub und konnten unsere von Saigons Klimaanlage in Mitleidenschaft gezogene Gesundheit wiederherstellen. Das einzige Abenteuer, dem wir uns hier noch stellten, war die Umrundung der Insel. Angeblich scheitern die meisten Touristen bei dem Versuch, da die Wege nie eindeutig sind und sich oft im Dschungel verlieren. Wir fanden den Weg und damit auch ein paar ganz nette einsame Palmen-Strände auf der anderen Seite der Insel. Lange wird das wohl nicht mehr dauern und hier wird eine 5-Sterne Hotelanlage stehen.
In Laos bekamen wir folgenden Tipp von einem Traveller: „Wenn Ihr in Shianoukville seid, fragt die TukTuk-Fahrer nach einem Mr. John. Wenn Ihr Glück habt, dann weiß einer von den Jungs Bescheid und ruft bei Mr. John an. Der organisiert dann die Überfahrt zur Insel Koh Rung.“
Khmer Neujahr verbrachten wir durch Zufall in Shianoukville – eigentlich für uns nur Zwischenstopp auf unserem Weg zur nächsten kambodschanischen Insel mit dem Namen Koh Rung. Wie die Tradition es will wird zum Jahreswechsel auch in diesem Touristenmekka kräftig gefeiert – und wir waren mittendrin. Als uns am Sirendipidi-Beach der für 1$ verkaufte Vodka-O schon längst zum Verhängnis geworden war, packten die Khmer Babypuder und Wasserpistolen aus und die Sauerei ging erst so richtig los.
Als wir am nächsten Morgen gegen 09:00 Uhr aufstehen mussten, setzten sich die Erinnerungen an den Vorabend nur wie ein kompliziertes Puzzle mit fehlenden Teilen zusammen. Erst nach einem „All-English-Breakfast“ nahm der Tag Konturen an und unsere einzige Sorge galt unserem Gesundheitszustand bei der anstehenden 3 Stunden Bootsfahrt auf dem Meer Richtung Koh Rung.
Die Organisation der Anreise war etwas kompliziert, aber wir sind trotzdem auf der richtigen Insel gelandet – und ja, sie kam dem Paradies schon sehr nahe. Doch macht Euch selbst ein Bild ...
Ach ja: Wir haben nicht bei diesem ominösen Mr. John übernachtet, aber einen der nettesten und entspanntesten Tage unserer Reise mit ihm auf seinem Anwesen verbracht. Doch dazu mehr, wenn wir zurück sind!
Nach 5 unverschämt relaxten Tagen an einem der schönsten und zur Zeit noch einsamsten Strände dieses Planeten ging es weiter nach Phnom Penh – wie wir feststellen mussten, ein etwas zu heftiger Kontrast.
Meine Lieben,
AntwortenLöschenbei den Bildern flippt man ja im verregneten Düsseldorf total aus.
Freu mich für euch und auch darauf, dass ihr schon bald wieder hier seid und wir die Geschichten live und in Farbe bei nem Kölsch berichtet bekommen.
Ganz liebe Grüsse bis dahin und passt auf Euch auf, Bine und Niels
Hey ihr Zwei!
AntwortenLöschenBilder sind super schön. Wir werden in zwei Wochen auch in Kambodscha sein und suchen nach einer ruhigen, nicht touristischen Inseln auf der man ein paar Tage entspannen kann. Könnt ihr uns sagen ob ihr auf Koh Rung oder Koh Rung Samoem wart und wie Eure Unterkunft/Strand hieß, vielleicht auch wieviel ihr pro Nacht gezahlt habt?
Wäre lieb, wenn ihr uns kurzfristig antworten könnt? steffi.buettner@gmx.de
Lieben Dank und eine schöne Zeit
Steffi und Thorsten
Hallo, ich würd mich auch über noch mehr Infos über Koh Rung freuen, gerne auch an erdbeerkuchen at web.de. Wie viel Bungalows gibts auf der Insel? Was kostet die Übernachtung? Danke, Thomas
AntwortenLöschenHallo, ich würd mich auch über noch mehr Infos über Koh Rung freuen, gerne auch an erdbeerkuchen at web.de. Wie viel Bungalows gibts auf der Insel? Was kostet die Übernachtung? Danke, Thomas
AntwortenLöschenGrüße vom Nordpol! Es stimmt, ich bin schon in Europa, haha) Aber der Nordpol ist immer in meinem Herzen geblieben, nach meiner Reise über den Atlantischen Ozean https://poseidonexpeditions.com/arctic/west-spitsbergen-and-ice-cap/. Es war etwas Ungewöhnliches und kalt für den Teufel. Aber ich bin zufrieden.
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