Sonntag, 19. April 2009

Mit dem Zug Richtung Süden …

Von Sapa ging es über Hanoi dann mit dem Zug weiter Richtung Süden. Der Wiedervereinigungs-Express fährt von Hanoi bis nach Saigon und hält auf dem Weg dorthin an einer ganzen Menge interessanter Ortschaften. Unser erster Stopp war Ninh Binh nur ca. 100 km südlich von Hanoi.

Von Ninh Binh, Vietnam


Der Ort ist vor allem unter dem Namen „Die trockene Halong Bay“ bekannt, denn in der nächsten Umgebung zum eher uninteressanten Örtchen erheben sich aus der flachen Landschaft um so beeindruckendere Karstformationen. Zum Teil stehen diese dann auch in kleinen Seen und sind so mit dem Boot zu „umrunden“. Eine solche Fahrt haben wir dann auch direkt mitgemacht, allerdings nicht an den bekannten und völlig überlaufenen „Tam Coc“ Höhlen, sondern bei „Trang An“, die gerade erst eröffnet wurden und noch in keinem Reiseführer drin stehen. Toll, dachten wir, vielleicht sind da dann ja auch weniger Touristen. Geschnitten! Als wir dort mit den geliehenen „Singlespeed“ Fahrrädern ankamen war sofort klar: Falsch gedacht! Wir waren zwar die einzigen „weißen“ Touristen dort, aber mit uns wollten überschlagene 20 Mio. Vietnamesen die neu eröffneten „Trang An“ Grotten bewundern.

Von Ninh Binh, Vietnam


Da auf einem Boot immer mindestens 5 Personen sitzen mussten – ham' wa nicht verstanden, aber wir mussten uns dem beugen – benötigten wir also Mitfahrer. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht: Zum einen sprach wirklich keiner englisch und irgendwie wurden wir das Gefühl nicht los, das auch niemand ein Boot mit uns teilen wollte. Auch der Chef-Zuweiser zeigte sich wenig beeindruckt von unserem Problem und winkte immer wieder fleißig die in Scharen ankommenden Vietnamesen an uns vorbei in die in großer Anzahl zur Verfügung stehenden Boote. Erst nach einer Viertelstunde fand sich eine Familie, die uns freundlicher Weise mit in ihr Boot aufnahm. Danke!

Von Ninh Binh, Vietnam


So konnte die Reise mit 3 Kindern, Vater und Großvater, unserer Bootsführerin und den 2 komischen Ausländern also beginnen. Und es sollte sich lohnen. Die Karstberge sind extrem schick und die Grotten, durch die man mit dem Boot fährt machen das ganze zu einem tollen Abenteuer mit hohem Unterhaltungswert. Ob das in 2 Jahren noch so schön ist, bleibt abzuwarten, denn die Vietnamesen schmeißen ihren Müll einfach überall hin. So flogen dann auch von unserem Boot 3 Chips-Tüten der Kinder ins Wasser und der Vater machte keinerlei Anstalten die Rotzlöffel zu Maßregeln. Traurig, traurig.

Von Ninh Binh, Vietnam


Wir haben uns in Ninh Binh auch noch ein Motorrad ausgeliehen und machten uns auf den langen Weg zu einem der schöneren Nationalparks des Landes. Der war dann auch direkt 40 km weit weg plus 20 weitere km Fahrt im Park selbst. Da die Straßen in Vietnam den Namen nicht verdient haben und auch Schilder nur selten vorkommen und wenn dann eher zweideutig auszuwerten sind, dauerte die ganze Anreise gute 2,5 Stunden. Wir hatten also für unsere Wanderung nicht im Ansatz so viel Zeit wie wir wollten denn wir mussten ja vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein.

Von Ninh Binh, Vietnam


Der Weg durch den Dschungel war klasse und abgesehen von ein paar lärmenden Vietnamesen hatten wir trotz wenig Zeit mal wieder unsere Freude an Baumriesen, Höhlen und Vogelgeschrei. Doch es blieb noch genug Zeit, um auf dem Weg durch den wundervollen Dschungel geschätzte 25 leere Chipstüten einzusammeln, die die Schüler einer Gruppe vor uns einfach im Gehen weggeworfen haben müssen. Ohne Worte.

Von Ninh Binh, Vietnam


Mit dem Nachtzug ging es dann weiter nach Hue, der ehemaligen Hauptstadt Vietnams. Dort gönnten wir uns 2 Tage Auszeit in einem 5 Sterne Spa-Luxus-Tempel, dem ersten in Vietnam. Das heißt, eigentlich sollte es nur ein Tag werden, doch als wir uns wegen diverser Unmöglichkeiten, die eines 5 Sterne Hotels unwürdig sind, beim Management beschwerten, wurde uns noch ein weiterer Tag auf Kosten des Hauses spendiert. Zusätzlich milde stimmten uns die kostenlosen Cocktails in der Bar und der halbe Tag Spa mit Dampfbad, Jacuzzi und einer 90 Minuten Ganzkörper-Öl-Massage. Wir waren gut gelaunt und sehr entspannt, als wir das Hotel verließen und – wie wir vermuten – das Management froh uns los zu sein.

Von Hue, Vietnam


Das Kulturprogramm sah dann noch den Besuch einiger kaiserlicher Grabstätten vor. Die wurden von ihren späteren „Bewohnern“ immer schon zu Lebzeiten errichtet und sind teilweise prachtvoller als die Schlösser unserer Kaiser und Könige. Wie prachtvoll dann der Kaiser Palast damals ausgesehen haben muss, bevor er im zweiten Indochina Krieg doch arg leiden musste, davon konnten wir uns bei einem Besuch ein gutes Bild machen.

Von Hue, Vietnam


Mit dem Zug ging es dann an der wunderschönen Küste entlang weiter zum vielleicht schönsten Ort Vietnams: Hoi An. Früher konnte man diese Strecke nur über den berühmten Wolkenpass befahren, die geographische Grenze zwischen Nord und Südvietnam. Doch seit gut zwei Jahren ist eine neue Straße und eine neue Bahnlinie fertiggestellt, mit der auch die Vietnamesischen Verkehrsmittel ohne Motorschäden klar kommen. Schade eigentlich, auch wenn der 496m hohe Pass in 300 Tagen im Jahr seinem Namen alle Ehre machte und die Reisenden zu selten mit einem schönen Ausblick belohnte. Einigen der Reisenden war der schöne Ausblick auf die Küste aber auch egal. Vietnamesen schlafen viel und oft mehr als unbequem ...

Von Hue, Vietnam


Mit seinen zahlreichen alten Gebäuden, den schmalen Gassen, der Vielzahl an kleinen Cafés und Restaurants ist Hoi An der richtige Ort um ein wenig zu entspannen. Und wenn dann Abends die Seidenlaternen die Häuser und Straßen illuminieren, dann fühlt man sich wirklich in eine andere Zeit versetzt. Wir haben Hoi An sehr genossen und waren auch länger dort als geplant.

Von Hoi An, Vietnam


Von Hoi An, Vietnam


Das lag auch daran, dass wir uns hier einige Kleidungsstücke haben schneidern lassen – natürlich alles Maßanfertigungen. Das geht hier so gut wie in keiner anderen Stadt in Vietnam denn in den Straßen Hoi Ans reiht sich Schneider an Schneider. Quiny, die engagierte und unglaublich liebe Verkäuferin unseres Vertrauens durfte dann auch einige Male Maßnehmen.

Von Hoi An, Vietnam


Von Hoi An starteten wir noch ein Tagesausflug mit dem Motorrad zur Tempelanlage in My Son, der heiligsten Stätte der Champa-Zivilisation. Mittlerweile von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, ist nach den US-Bombardements leider nicht mehr viel übrig von der Herrlichkeit. Trotzdem kann man sich vorstellen, wie großartig die komplette Anlage mitten im Dschungel damals ausgesehen haben muss.

Von Hoi An, Vietnam


Zurück in Hoi An genossen wir am Nachmittag noch ein paar ruhige aber leider bewölkte Stunden am Cua Dai-Strand und bereiteten uns nach einem letzten entspannten Abend unter den Laternen Hoi Ans auf unsere Weiterreise durch die Highlands in Richtung Saigon vor.

Von Hoi An, Vietnam

1 Kommentar:

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